Aus aktuellem Anlass sei nun ENDLICH mal begonnen mit meiner Jakobsweg verarbeitenden Textproduktion.
...
(Insider sind bei Insiderwitzen klar im Vorteil.)
Also.
Das Grundprinzip des sich auf dem Jakobsweg bewegenden Menschen besteht darin, - ... ach egal, das wird mir jetzt zu kompliziert!
Jedenfalls besteht das Grundprinzip des Packens in der Vermeidung von Gewicht.
So trägt der Jakobuspilger eine Montur an Klamotten im Rucksack und die zweite am Leib; wäscht letztere nach Ankunft in der Pilgerherberge und nutzt Teile der sauberen als Schlafkleidung, um am nächsten Tag in höchstselbiger weiterzulaufen, wobei es von Vorteil ist, die gewaschenen Klamotten vor dem Schlafengehen von der Leine zu nehmen und einzupacken, da sie andernfalls vom morgendlichen Tau befeuchtet werden.
Man besorge sich einen guten, aber kleinen, Trekkingrucksack den man vor dem Kauf natürlich in bepackter Version durch einige Minuten rumlaufen im Laden erprobt, was den Vorteil hat, dass einem der Mitarbeiter das Zurechtzurren desselben zeigen kann - neben dem offensichtlichen Vorteil, dass man einen Rucksack bekommt, der WIRKLICH gut genug sitzt, um darin alles zu tragen was der Pilger so auf 800km braucht. Man packe ein:
1 Paar gute (!!!!) Wanderschuhe die man natürlich mit ausführlischtem Probelaufen im Fachgeschäft aus einer Auswahl von mindestens 3 gekauft hat. Vollleder ist gut. Joggingschuhe gehen gar nicht, weil der Fuß beim Joggen unter einer anderen Art von Spannung steht als beim Gehen was dazu führt, dass die Zehen beim Wandern in Joggingschuhen zu viel Platz haben und Reibung verursachen die üble Blasen verursacht.
1 dünner Pullover
1 Regencape
1 sehr dünner Schlafsack, nur ein Seideninlet geht auch
1 Duschgel das man gleichzeitig für Haare und Wäsche verwenden kann (Ob man es glaubt oder nicht: man kann in Spanien Duschgel nachkaufen!!!) Ein Stück Seife spart übrigens noch mehr Gewicht, aber selbst ich gehöre zu den Leuten, die für das angenehmere Gefühl auf der Haut 50g mehr tragen, zumal ich finde, dass Haare waschen mit Seife ja nun mal gar nicht geht.
1 mobiles Endgerät, dass man sowohl zum Einloggen in W-Lan Netze (Ja! Es gibt welche! In den Herbergen und sogar in vielen Cafés am Weg!) als auch zum Tagebuch führen, Lesen (Kindle App!) und Fotografieren benutzen kann. (Oder anders gesagt: Man spare sich Laptop und Fotoapparat.)
1 Tube Zahnpasta - gut geeignet ist Ajona; in kleinen Tuben in der Apotheke erhältlich reicht ein Reiskorngroßes bisschen oder weniger für ein Mal Zahn putzen. Man kann also mit einer zu 4/5 aufgebrauchten Ajona Tube losgehen und hat bis zum Ende des Weges genug Zahnpasta.
1 Haarbürste
1 möglichst leichtes Rasiergerät (Hartgesottene Tracker lassen sich natürlich einfach zuwachsen, aber... siehe oben beim Thema Seife.)
1 Tube Sonnencreme (Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es wirklich schwer ist, in Spanien preiswerte Sonnencreme zu bekommen, daher ist hier ausnahmsweise Vorratsschleppen gestattet.)
1 Handtuch - z.B. eines dieser ultraleichten Trekkingteile die super mega viel Wasser aufnehmen und super mega schnell trocknen. Ein Sarong/Pareo aus Baumwolle tut es auch. Die Teile sind ultra dünn, ultra leicht und saugen Wasser auch wirklich sehr gut auf, auch wenn es sich ungewohnt anfühlt, sich mit sowas abzutrocken. Sie besitzen alle Eigenschaften der High Teck Handtücher, außer des hohen Preises. Als Frau hat man den Vorteil, das Teil nach dem Duschen gleich als Kleid oder Rock benutzen zu können.
1 Pilgerführer (Die kleinsten, handlichsten und einfachsten kann man auch am Weg kaufen; ich empfehle den von Raimund Joos, der sehr gute Beschreibungen der Herbergen enthält; ein Vorwissen um das ich vielfach beneidet worden bin.)
1 Set mit Desinfektionsmittel, Nadel und Pflastern zur Blasenbehandlung. (Keine Compeed! Die Teile sind viel zu teuer für die Katasprophen die sie anrichten können!)
2 0,5 bis 0.75 l Plastikflaschen für Wasser
2 T Shirts
2 Hosen mit zipp-off Beinen, wobei man die langen Beine nur EIN MAL mitnimmt!!!!
2 Unterwäschgarnituren in Schwarz die man auch zum Schwimmen im Pool (JA! Es gibt Herbergen mit Pool!!!!!) benutzen kann
Man lasse zu Hause:
Erwatrungen, wie der Jakobsweg sein soll.
Erfahrungsberichte anderer Jakobuspilger.
Eitelkeit.
Was man sonst noch nicht braucht:
Die Fähigkeit, Karten zu lesen oder sich sonstwie zu orientieren. (Dafür sind die gelben Pfeile da.)
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